Der Ausbruch der COVID-19 Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 erforderten einen plötzlichen Wechsel von persönlicher auf Fernpsychotherapie. Eine Studie der Universität für Weiterbildung Krems (Stadler et al., 2023) untersuchte die von österreichischen Therapeut:innen erlebten Veränderungen beim Umstieg auf Psychotherapien aus der Ferne. Die Ergebnisse zeigen, dass das Setting auf Distanz von den Therapeut:innen als Möglichkeit geschätzt wurde, Therapien auch während einer Ausnahmesituation fortzuführen. Darüber hinaus bot die Ferntherapie den Befragten mehr räumliche und zeitliche Flexibilität. Die Therapeut:innen berichteten jedoch auch von Herausforderungen der Therapie aus der Ferne, wie eingeschränkte Sinneswahrnehmungen, technische Probleme und Ermüdungserscheinungen. Sie beschrieben auch Unterschiede hinsichtlich der angewandten therapeutischen Interventionen. Eine große Ambivalenz zeigte sich in den Daten in Bezug auf die Intensität der Sitzungen und den Aufbau und/oder die Aufrechterhaltung einer psychotherapeutischen Beziehung. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Ferntherapie von österreichischen Psychotherapeut:innen scheinbar in vielen Settings gut angenommen wurde und Vorteile bringen kann. Nähere Informationen zur Studie entnehmen Sie bitte dem bei MDPI veröffentlichten Paper unter: https://www.mdpi.com/2075-1729/13/2/360
Quellennachweis:
Stadler, M., Jesser, A., Humer, E., Haid, B., Stippl, P., Schimböck, W., Maaß, E., Schwanzar, H., Leithner, D., Pieh, C., & Probst, T. (2023). Remote psychotherapy during the COVID-19 pandemic: a mixed-methods study on the changes experienced by Austrian psychotherapists. doi: 10.3390/life13020360
Veröffentlicht am 08.10.2023 von Michael Stadler, Psychotherapeut in Linz
Keywords: Online-Therapie, Teletherapie, Ferntherapie, COVID-19, Forschung, Psychotherapeuten, qualitative Inhaltsanalyse, mixed-methods